Internationaler Tag zur Abschaffung der Tierversuche

26
Apr

Jedes Jahr findet am 24. April der Internationale Tag zur Abchaffung der Tierversuche statt. Die wichtigsten Tierschutzorganisationen führen die ganze Woche Aktionen durch, um sich dafür stark zu machen, dass inakzeptable medizinische Forschungsstudien gestoppt werden. Den Tieren wird während des Tages viel mehr Aufmerksamkeit als gewöhnlich geschenkt. Dieser Tag wurde erstmals im Jahr 1979 in Großbritannien von Lord Hugh Dowding begründet, der sich aktiv mit dem Tierschutz beschäftigt hat.

Demos gegen Tierversuche

An dem Tag finden ebenso Demonstrationen gegen Tierversuche statt: Die Demonstranten wollen sich bei den Politikern Gehör verschaffen, da diese seit Jahren versprechen die Tierversuche zu reduzieren. Angeblich ist dies in dem Koalitionsvertrag festgeschrieben, doch leider wurde bisher nichts unternommen. Die Tierschutzaktivisten haben jedoch schon einige Erfolge erzielt: Es trat ein EU-Verbot gegen Kosmetika-Tierversuche in Kraft. Bei diesen Testverfahren werden vor allem Kaninchen, Ratten und andere Kleintiere meistens für Tests missbraucht und im Regelfall auch getötet. Experten sind sich sicher, dass man mit dem EU-Verbot schon große Fortschritte erzielt hat. Allerdings muss man sich dessen bewusst sein, dass diese Kosmetik-Tierversuche nur 0,01 – 2 Prozent der gesamten Tierversuche ausmachen, in anderen Bereichen gibt es noch viel mehr Tierversuche. Der Verein kämpft dafür, dass dies endlich aufhört.

Weitere Tierversuche verhindern

Um weitere Tierversuche zu verhindern, reichen solche Maßnahmen aber nicht aus. In der Medizin kommt man mittlerweile ohne solche Tests aus und man konnte einige neue Errungenschaften erreichen – so ist sich die Expertin gegen Tierversuche sicher. Sie ist davon überzeugt, dass es auch anders laufen kann, da sie sich mittlerweile schon über 30 Jahren mit dem Thema Tierversuche auseinandersetzt. Sie glaubt daran, die Versuchszahl drastisch zu reduzieren, wenn man sich in die Materie noch mehr reinkniet. Eine andere Expertin ist auch davon überzeugt: Im sogenannten Vitro-Bereich können zum Beispiel mit Computersimulationen und Mikrochips menschliche Zellen angesiedelt werden. In diesen kann man Testsubstanzen durchzirkulieren lassen, die dann wie in einem kleinen Mini-Organismus verstoffwechselt werden. Doch diese Art der Forschung wird von der Bundesregierung nicht gefördert, es werden lieber die Milliarden in die Tierversuchsforschung investiert. Die Expertin ist dafür, dass die Milliarden in die tierversuchsfreie Forschung gesteckt werden.

Tierversuche steigen kontinuierlich an

Laut einem Ärzteverein gegen Tierversuche sind die Tierversuchszahlen seit den 90er Jahren kontinuierlich gestiegen. Dieser Verein fordert, dass die Tiere bei den Tierversuchen besser behandelt werden. Der Verein ist frustiert darüber, dass immer neue Tierlabors gebaut werden und dafür Steuergelder verschwendet werden. Forscher erklären allerdings, dass solche Versuche für die Medizin und im Kampf gegen Krankheiten dringend notwendig sind. Doch wie man bereits weiß: Was beim Tier vielleicht funktioniert, muss nicht auch beim Menschen gleich funktionieren. Experten fordern, dass die Tierversuche komplett abgeschafft werden, um damit einen Fortschritt in der Medizin zu erreichen.


Die Sendung „Lobby in der Forschung: Wie die Wirtschaft die Wissenschaft finanziert“ aus der Reihe Kontrovers vom Bayerischen Rundfunk beschäftigt sich ebenfalls mit dem Thema „Tierversuche“. Unter anderem wird beleuchtet, wie die Autolobby der USA Tierversuche unterstützte die gewünschten Forschungsergebnisse vorab festlegte. Die Situation in der BRD wird ebenfalls behandelt.