Armband erkennt Krebskrankheiten

04
Feb.

Die Wissenschaftler der Forschungsabteilung Google X tüfteln schon seit drei Jahren an einer Vision: Der Mensch schluckt eine Pille, in der sich Nanopartikel befinden, die durch die Blutbahn wandern und sich an Krebszellen heften, die dann von einem Magnetarmband am Handgelenk angezogen werden. Leiter der Abteilung Biowissenschaften bei Google erklärt, dass die Nanopartikel in unserem ganzen Körper zirkulieren und nach diesen Zellen suchen. Diese werden mit einem Magneten eingefangen und gefragt, was sie gesehen haben.

Künstliche Unterarme mit Spenderhaut

Licht scheint bei der Früherkennung der Krebszellen eine zentrale Rolle zu spielen, es soll sogar möglich sein, die Verbindung von Nanopartikeln und Krebszellen zum Leuchten zu bringen. Damit das Armband dieses Leuchten oder ein anderes Gerät außerhalb des Körpers erkennt, müssen die Wissenschaftler mehr über Lichtleitfähigkeit der menschlichen Haut begreifen können, deshalb haben sie sich etwas besonderes einfallen lassen, indem sie naturgetreue Unterarme hergestellt haben. Diese sind mit einer Kombination aus Spenderhaut und künstlicher Haut überzogen und haben dieselben Eigenschaften wie echte Arme. Mit ihrer Hilfe wollen die Wissenschaftler herausfinden, wie sich das Leuchten der Nanozellen bemerkbar macht, was sich als besonders schwierig erweist, weil verschiedene Hauttypen und Hautfarben unterschiedliche Eigenschaften haben.

500.000 Deutsche erkranken jedes Jahr an Krebs

Das Verfahren klingt noch ziemlich abstrakt und befindet sich laut den Forschern auch noch in einem frühen Entwicklungsstadium, doch in einigen Jahren soll es einen ersten Durchbruch geben, wie sich die Google-Forscher erhoffen. Sie sind zuversichtlich und machen bereits gute Fortschritte, obwohl die Reise sehr lang und hart ist. Bei der Früherkennung waren die Früchte eines solchen Durchbruchs süß, denn laut deutscher Krebshilfe erkranken in Deutschland jedes Jahr rund 500.000 Menschen neu an Krebs. Ärzte sind sich alle einig, dass eine frühe Entdeckung der Erkrankung von Vorteil ist, um die Überlebenschancen zu erhöhen.

Warum Google?

Die Frage sollte eigentlich eher lauten, warum nicht Google, schließlich handelt es sich nicht nur um eine Suchmaschine, sondern auch um ein Software-Unternehmen. Google hat neben Betriebssystemen, Browsern und mobilen Entgeräten unzählige Forschungsfelder eröffnet, was durchaus Sinn macht, da Google über reichlich finanzielle Mittel und Verbindungen zu Investoren verfügt, um auch neue Forschungs- und Geschäftsfelder zu betreten. Google hat beispielsweise im medizinischen Sektor bereits eine Kontaktlinse speziell für Diabetiker patentiert, wobei auch die überraschende Ankündigung interessant war, dass Google einen Hersteller für militärische Roboter erworben hat. Man hat jedoch offen gelassen, ob man auf dem Rüstungsmarkt vorpreschen möchte.