Zeckenspeichel gegen Krebs

28
Nov

Brasilianische Forscher haben in der Spucke von Zecken ein Molekül entdeckt, dass in der Lage ist Krebszellen abzutöten. Der Speichel könnte nach Meinung der Wissenschaftler die Krebstherapie geradezu beflügeln und in naher Zukunft sollen nach den ersten Testungen an Tieren erste Versuche beim Menschen stattfinden. Es stehen allerdings noch einige Forschungsarbeiten im Vorfeld aus und es muss auch erst eine Genehmigung eingeholt werden.

Spucke, die sehr wertvoll ist

Forscher aus Brasilien haben im Speichel von Zecken ein Molekül entdeckt, das bösartige Zellen abtötet. Die Spucke könnte laut den Wissenschaftlern sehr wichtig gegen den Kampf von Krebs sein, wobei das Forscherteam die Entdeckung eher zufällig machte. Die gerinnungshemmende Wirkung des Zecken-Speichels sollte eigentlich nur überprüft werden und nachdem die Wissenschaftler mit Krebszellen experimentierten, fanden sie heraus, dass ein bestimmtes Molekül auch in der Lage ist, bösartige Zellen abzutöten.

Tests von Tieren sind vielversprechend

Die ersten Tests an Ratten und Mäusen verliefen bereits vor Jahren vielversprechend: Man kann theoretisch mit dem Protein eine gezielte Krebsbehandlung laut einer Molekularbiologin durchführen. Bei einer zweiwöchigen Therapie von krebskranken Ratten hatte das Forscherteam herausgefunden, dass das Wachstum eines kleinen Tumors aufgehalten und das Geschwür sogar kleiner wurde bzw. bei einer sechswöchigen Therapie sogar komplett verschwunden ist.

Unterschiedliche Krebsarten konnten erfolgreich behandelt werden

In einem aktuellen Video wird nun die Arbeit der Forscher gezeigt und dort wurde erklärt, dass die Chemotherapie normalerweise die Tumorzellen stärker als normale Zellen angreift, die aber auch beschädigt werden. Nach 42 Behandlungstagen haben die Forscher gesehen, dass normale Zellen nicht angegriffen werden, wobei die Auswirkungen also weitaus geringer sind. Tiere mit Haut-, Nieren- und Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie Metastasen wurden mit dem Speichel der Zecken bereits erfolgreich behandelt.

Versuche an Menschen bereits geplant

Die Forscher hoffen, dass die nationale Gesundheitsbehörde in Brasilien auch Versuche an Menschen gestatten wird. Für langfristige Tests und große Ausgaben haben in den letzten Jahren die notwendigen Mittel gefehlt, denn wenn der Speichel der Zeckenart Amblyomma cayennense eines Tages möglicherweise für die Herstellung von Medikamenten benutzt werden kann, könnte sich der Ruf der Zecken verbessern. Schließlich gelten die Zecken als Übertrager von Erkrankungen wie Borreliose (Bakterienkrankheit) und Frühsommer-Meningoenzephalitis (Virus mit grippeähnlichen Symptomen).