Algen sind ein robuster, anspruchsloser und nachhaltiger Rohstoff, deshalb setzen zahlreiche Unternehmen und Forschungseinrichtungen große Hoffnungen in die Möglichkeiten der Biotechnologie auf Algenbasis. Es gab die Meldung, dass die Algen als Ersatz für Kerosin verwendet werden können, so wäre in der Luftfahrtbranche eine Halbierung des CO2 Ausstoßes bis 2050 möglich. Es gibt jedoch noch mehr Möglichkeiten, die man mit Algen erreichen kann und zwar lässt sich Algenöl in höherwertige chemische Rohstoffe umwandeln. Das Verfahren wird auch isomerisierende Alkoxycarbonylierung genannt und schafft die Grundlage für die Nutzung von Algen als chemischen Grundstoff.

Der Chemiker Stefan Mecking, der mit der Arbeitsgruppe die Forschungsarbeiten durchführte, erklärte, dass er sehr interessiert wäre, die Möglichkeiten von Algen als Rohstoff für die Chemie auszuloten. Weltweit gesehen sollen die Algen als Rohölersatz und Brennstoff nutzbar gemacht werden, vor allem als Ersatz für Kerosin. Die Forscher wollen einen Schritt weiter gehen und aus Algen nicht nur ein Ersatz von Erdöl gewinnen, sondern diese in höherwertige Chemiebausteine umwandeln und sie als Rohstoff für die Chemie nutzbar machen.

Ergebnis spricht für sich

Peter Kroth, Biologe und Algenexperte im Team erläutert, dass Algen keinen Platz auf landwirtschaftlichen Nutzflächen erfordern und sehr schnell und effizient wachsen können. Doch wie die Forscher zeigen ist das Potential der Algen noch lange nicht ausgeschöpft, die chemische Umwandlung des Algenöles ist erst der Durchbruch. Es gibt immer wieder neue Erkenntnisse und Weiterentwicklungen auch im Bereich der Algenzucht. Die Reaktoren zur Kultivierung der Algen sind einem natürlichen Kreislauf nachempfunden, da das Algenwachstum CO2 bindet und zugleich Biomasse schafft, die sich für Testreihen verwenden oder eben als Brennstoff verwerten lassen.

Das größte Potenzial steckt in der Nutzung im Bereich der Erneuerbaren Energien, da hier auch die Einsatzgebiete recht vielseitig sind. Aus Algen kann man beispielsweise Methan und Wasserstoff geben, aber auch Diesel und Ethanol. Es können Häuser mit Algenreaktoren ausgerüstet werden, analog zu den Solaranlagen. Egal ob man die Mikroalgen als Rohstoff für Treibstoff, Kosmetik, Medizin oder Tierfutter verwendet, diese haben ein großes Potential für die Zukunft, das auf jeden Fall genutzt werden sollte.