Daten in DNA von Pflanzen speichern

15
Feb

Die Menschheit produziert immer mehr Daten, die irgendwo gespeichert werden müssen. Dafür werden immer größere Server-Farmen benötigt. Forscher arbeiten aktuell an einer Technik, mit der Pflanzen als Datenträger verwendet werden könnten. Dazu sollen die binären Daten in der DNA von Pflanzen oder Samen abgelegt werden, wie die britische Daily Mail meldet. Erste Erfolge haben die Forscher bereits erzielt. Kurze Nachrichten konnten in die DNA einer Pflanze gespeichert werden. Die Technik biete aber die Möglichkeit, noch viel größere Datenmengen in der DNA einer Pflanze abzulegen. Weiterer Vorteil: Die in den Pflanzen abgelegten Daten sind dort dauerhafter gespeichert, als bei den herkömmlich eingesetzten Datenträgern.

Laut Angaben eines Forschers können beispielsweise in der DNA eines Baumes alle bisher angefallenen Daten aus dem Bildungsbereich gespeichert werden. In einem kürzlich veröffentlichten Interview mit Forschern erklärten diese, dass Parkanlagen künftig als Bibliotheken funktionieren könnten, bei diesen ist das Wissen in den einzelnen Pflanzen gespeichert. Ein Besucher kann sich mit einem DNA-Lesegerät in die Nähe einer Blume setzen, auf der dann alle Songs der Rolling Stones, Literaturwerke oder Videos gespeichert sind.

Um die Daten in der DNA ablegen zu können, müssen die binären Daten 0 und 1 in die DNA Basen A,G, C und T umgewandelt werden, Forscher haben dazu bereits vorgeschlagen, diese vier DNA Buchstaben als „00“ (A), „01“ (G), „10“ (C) und „11“ (T) zu gebrauchen. Die Computerdaten werden dazu zunächst in einer künstlichen DNA gespeichert, die dann über Bakterien in die DNA in einer Pflanze eingebaut wird.

Computerprogramm in die DNA einer Pflanze

Über dieses Verfahren konnten Forscher in Slowenien bereits erfolgreich ein Hello World Computerprogramm in die DNA einer Tabak-Pflanze einpflanzen, anschließend wurde die DNA mit dem Computerprogramm von einem Keimling der Pflanze wieder entpackt und mit einer Genauigkeit von 100 Prozent auf einem Rechner dekodiert, auf dem Bildschirm des Rechners erschien am Ende des Experiments Hello World. Derzeit befindet sich die Technik noch in einem sehr frühen Stadium und man muss noch einige Probleme lösen. So können die Informationen nur ein Mal in die DNA einer Pflanze gespeichert und dann nicht mehr überschrieben werden. Um neue Informationen abzuspeichern braucht man eine neue Pflanze.

Vorteil

Der Vorteil der Methode ist, dass sich große Datenmengen auf engstem Raum speichern lassen, Schätzungen zufolgen können in einem Gramm DNA die Daten von über 14.000 Blu-Ray-Medien gespeichert werden. Angesichts der Tatsache, können Pflanzen die Datenträger der Zukunft sein, da die Menschheit Milliarden Gigabyte neue Daten produziert.


In dem dem Beitrag „Gigantischer Datenspeicher DNA“ aus der Reihe Projekt Zukunft von der Deutschen Welle (DW), wird über zwei junge Forscher aus Kalifornien berichtet, die DNA nutzen möchten, um Informationen in großen Mengen zu speichern.