Parking-Systems per Smartphone
Jun
Aufgrund einer Studie wird sich der Verkehr durch die zunehmende Einführung des „Smart Parking Systems“ stark verändern. Mit dieser Bezeichnung ist ein sensorgesteuertes Parksystem gemeint, das dem Nutzer per Smartphone mitteilt, wo ein Parkplatz gerade frei ist.
Ziel dieser Entwicklung soll es aber sein, dass der Verkehr entlastet wird und diejenigen von der Straße zu holen, die einfach nur parken wollen. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass genügend Parkraum zur Verfügung gestellt wird, doch dafür braucht man einen intelligenteren Nahverkehr.
Träume und Wirklichkeit
Derartige Systeme stehen noch in den Kinderschuhen und eine Entwicklung ist derzeit auch noch nicht in Sicht. Im Radio stellte ein Verkehrsplaner jedoch eine Vision vor – ein automatisiertes Verkehrssystem ohne Ampel. Es wird eher in Zeit-Slots statt in Ampelphasen gedacht, die Autos schließlich brauchen, um Wegepunkte zu passieren. Doch dieses Denken ist leider noch ein Traum und nicht die Wirklichkeit.
Der Smart-Parking-Ansatz hat in Kombination mit dem Wunschtraum nichts gemein, geht jedoch in die gleiche Richtung. Der Verkehr ist an vielen Stellen ineffizient, so wie er derzeit geregelt ist. Eine veröffentlichte Studie von navigant Research ist der gleichen Meinung und geht davon aus, dass bis 2020 knapp eine Million smarte Parkplätze auf den Straßen zu finden sind. Wenn man den Zahlen von Navigant Glauben schenkt, dann ist die Problematik der Parkplatzsuche sehr groß: Allein durch Autofahrer enstehen ca. 30 Prozent des städtischen Verkehrs durch die Parkplatzsuche.
Voraussetzungen
Seit der Einführung der Parkautomaten gelten Smart Parking Systeme für die damit befasste Industrie als die größte Revolution. Es müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt werden – Parksensoren, Smartphones, Navigationssysteme und natürlich Systeme, die in der Lage sind in Echtzeit entsprechende Daten auszuwerten. Wenn dies alles zur Verfügung gestellt werden kann, braucht man eigentlich nur noch eine App, die nicht nur das Finden des Parkplatzes ermöglicht, sondern auch das Buchen und Bezahlen.
Mehr Pilotprojekte
Gegenwärtig sieht es für Smartphones und Navis nicht schlecht aus, dass sowas entwickelt werden kann. Um jedoch ein solches System einführen zu können, braucht man auch die entsprechende Infrastruktur. Parkplätze in den Städten müssen erst mal mit Sensoren ausgestattet werden, die dann bestimmen, ob ein Parkplatz überhaupt noch frei ist. Ebenfalls müssen Systeme erfunden werden, die diese Informationen verarbeiten können. Von Fybr, Xerox oder Siemens existieren bereits verschiedene Lösungen.
Auch in anderen Ländern trifft das Problem einen Nerv, beispielsweise im verkehrsgeplagten Shanghai. Dort soll ein System eingeführt werden, dass die nicht genutzten Parkflächen in Bürogebäuden verfügbar macht.
Besser früher als später
Es ist echt toll, dass solche Systeme auf den Markt kommen sollen, doch um eine Million Smart-Parkplätze zu erreichen, muss man sich in Europa noch kräftig ins Zeug legen und sich sputen. In den USA hatte man bereits vor zwei Jahren einen Test gestartet – USA ist also mal wieder schneller als Europa.
Diese Investition bietet für Städte viele Vorteile: Neben der Verkehrsentlastung auf den Straßen können die Parkgebühren ganz automatisch abgerechnet werden und müssen nicht mehr an den Parkautomaten erfolgen. In Braunschweig hat man bereits einen ersten Test mit 50 Parkplätzen durchgeführt. Die Kosten liegen derzeit bei 400 Euro pro Parkplatz.