Bessere Therapiemethode für Schlaganfall-Patienten

14
Mai

Rund 260.000 Menschen in Deutschland erleiden pro Jahr einen Schlaganfall, danach ist die Hälfte von ihnen dauerhaft behindert. Eine neue Therapiemethode, auch als Thrombektomie bekannt, soll den Menschen helfen, die einen schweren Schlaganfall hinter sich haben.

Neue Methode klappt gut

Eine neue Schlaganfall-Notfalltherapie kann Patienten mit einem großen Blutgerinnsel im Gehirn vor einer dauerhaften Behinderung bewahren und zwar mit Hilfe einer speziellen Katheter Methode, die schon bei vielen Patienten im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf angewendet wurde. Nach Angaben der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft haben Studien bewiesen, dass die Thrombektomie erfolgsversprechend ist.

Blutpfrof wird aus Gefäß heraus geholt

Ein Gerinnsel verschließt bei einem Schlaganfall ein Gefäß, die behandelnden Ärzte ziehen bei der neuen Behandlungsmethode den Blutpfrof per Katheter aus dem Gefäß. Ein Katheter wird danach in die Halsschlagader eingeführt, in dem sich ein Mikrokatheter befindet, der extrem dünn ist, woraus aus diesem Katheter ein zusammengefalteter Stent, ein winziges Metallgeflecht, vorgeschoben wird. Laut Experte entfaltet sich der Stent in das Blutgerinnsel hinein, dehnt sich aus und schneidet sich selbst in dieses Blutgerinnsel hinein, man zieht anschließend das entfaltete Metallgeflecht zusammen mit dem Blutgerinnsel heraus. Dieser Eingriff dauert 30 bis 45 Minuten und ist über einen Monitor kontrollierbar.

Behandlungsmethode nicht für alle Schlaganfall- Patienten geeignet

Die Methode ist allerdings nicht für alle Schlaganfall Patienten geeignet, laut den Medizinern kommen nur schwere und schwerste Fälle infrage, beispielsweise Patienten mit einem sehr großen Thrombus in den Gefäßen. Man kommt mit dem Katheter gut hin und kann den Thrombus dann mechanisch entfernen.

Schwere Symptome bei großen Gerinnseln

Die Gefäße sind bei großen Gerinnseln entsprechend groß und versorgen ein großes Hirnareal. Bei Betroffenen treten schwere Symptome auf, wie einen Komplettausfall der Sprache oder eine starke Lähmung von Armen und Beinen, so dass sich diese nicht mehr bewegen können. Bei einem leichten Schlaganfall aufgrund eines kleinen Gefäßverschlusses wäre das laut Experte nicht so, dabei hätte sich die Methode über viele Jahre immer weiter entwickelt. Zunächst ist es einfach nur ein kleiner Katheter gewesen, über den man ein Medikament zum Auflösen des Blutgerinnsels direkt in den Thrombus hineingespritzt hat, dann kamen noch weitere technische Entwicklungen hinzu, wie die des Stents, mit dem man den Thrombus einfach einfangen und aus dem Gefäß heraus ziehen kann.

Methode ist sehr wirksam

Nicht alle Kollegen wären von der Methode überzeugt gewesen, als schließlich der Durchbruch kam, doch heute gibt es niemand mehr, der an dieser Methode zweifelt. Im medizinischen Fachmagazin in England wurden mittlerweile fünf Studien veröffentlicht, die die neue Therapie für Schlaganfall-Patienten bereits vorgestellt hat. Der Experte bekräftigt, dass die Studien eindeutig zeigen und ohne jeden Zweifel beweisen, dass diese Methode wirksam ist. Das wäre laut Experte kein Gebiet auf dem man unterschiedliche Meinungen haben kann, sondern einfach Tatsachen.

Schnelle Behandlung für Schlaganfall-Patienten

Um mögliche Risiken für schwerwiegende Folgen, wie Sprachverlust oder Lähmungserscheinungen so gering wie nur möglich zu halten müssen Patienten mit einem Schlaganfall so schnell wie möglich behandelt werden, deshalb ist es auch wichtig, dass man die verschiedenen Hinweise als Mediziner kennt. Dies können etwa Schwindel und Sprechstörungen sein, in Deutschland gibt es spezielle Einheiten in Kliniken, die auf die Versorgung von Patienten mit Schlaganfällen spezialisiert sind. Laut Chefarzt der Neurologischen Klinik in Berlin erhalten Patienten mit einer Stroke Unit eine Behandlung auf sehr hohem Niveau. Laut des Professors versuchen die Ärzte bei etwa zehn bis fünf Prozent der Patienten, das Blutgerinnsel durch die Infusion eines Medikaments in die Armvene aufzulösen. Die neue Methode wird auch mechanische Rekanalisation genannt, da sich die Blutgerinnsel durch die Infusion eines normalen Medikaments bei sehr großen Gerinnseln nicht auflösen würden, deshalb ist die neue Methode eine dringend benötigte Ergänzung für besonders schwere Schlaganfall-Patienten.